Mich zeigen - zu mir stehen, wie ich bin
"Ich will es immer allen recht machen", sagt sie. "Ich esse zu viel,
diesen Panzer um mich mag ich nicht, und ich will von andern nicht gesehen
werden", fügt sie hinzu. Sie ist verzweifelt, weint. Ich bitte sie,
ein repräsentatives Kissen für "ich will es allen recht machen" auszuwählen
und spontan im Raum zu platzieren. Sie nimmt dafür das blaue und für
"die andern" das beige Kissen, legt es obenauf. Stellvertretend für
ihre Tränen wählt sie das grau melierte, kleinere Kissen. "Ich versteck
mich da unter dem beigen Kissen", sagt sie, "und das fühlt sich so schwer
an." Ich schlage ihr vor, dass ich für sie das beige Kissen woanders
im Raum ablege. Sie darf mir ganz genau zeigen, wo. "Jetzt wird es mir
leichter", sagt sie danach. Symbolisch lege ich ein Seil quer zwischen
sie und das beige Kissen, "die andern". "Du kannst ohne sie", werf ich
ein, "du bist groß und stark genug, stehst deine Frau im Beruf, bist
Mutter!" Erneut fließen Tränen, diesmal scheinen sie Erleichterung und
Bedauern zugleich anzuzeigen. "Stell dir vor", fordere ich sie auf,
"das graue Kissen mit all seinen Tränen und seinem Schmerz ist das Kind
in dir, das sich verkriechen will, weil es sich so ausgeliefert fühlt.
- Wer als einziger Mensch kann ihm helfen?" "Ich", kommt es zögerlich.
Dann nimmt sie das graue Kissen auf und wiegt es wie ein Baby auf dem
Arm. "Sag ihm, ich allein weiß, was richtig für uns ist", bitte ich
sie. "Die andern" erscheinen ihr jetzt weit weg.
Wenn Sie Fragen dazu haben oder weitere Tipps möchten, rufen Sie mich
gern an.
Ihr Axel Guhse
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Axel Guhse widmet sich mit Physiotherapie, Osteopathie und Life Coaching der Behandlung von Schmerzen körperlicher und seelischer Natur. Sein ganzheitlicher Blick gilt der Gesundheit von Körper, Seele und Geist.